Wie mich ein Kinderlied von Rolf Zuckowski zu Tränen rührte
Ich kenne tatsächlich kaum Kinderlieder, abgesehen von der bekannten „Weihnachtsbäckerei“. In diesem Kinder-Musical mit der Musik von Rolf Zuckowski waren wir sogar letzten Dezember. Das erste Theater/Musical für den Kleinen überhaupt.
Erst seit mein Sohn mit 2 Jahren in die Krippe kam, bringt er das eine oder andere Lied mit nach Hause. Ich freue mich dann und bemühe mich, das Lied auswendig zu lernen.
Die folgende Geschichte ist zwar schon fast ein Jahr alt, aber ich möchte sie euch nun erzählen.
Wir fuhren alle drei vor ca. einem Jahr mit dem Auto los, um ein paar Besorgungen zu machen. Mein Mann verband sein Handy mit seinem Autoradio und schon erklangen Kinderlieder von
Rolf Zuckowski.
Wir waren gut drauf, es kam die „Jahresuhr“:
„Januar, Februar, März, April.…“, (zack! Ohrwurm) es lässt sich prima mitsingen und den einfachen Text, kann sogar ich mir halbwegs merken. Auch der Kleine meckerte nicht und wir hörten weiter, zwei, drei Lieder. Er amüsierte sich auf der Rückbank wahrscheinlich eher über unser merkwürdiges Verhalten vorne.
Irgendwann setzte ein neues Lied ein, ein fröhliches Lied wohlgemerkt und ich lauschte dem Text:
„Ohne dich würde ich im Winter keinen Schneemann bauen,
und ich käm nicht drauf, die Sesamstraße anzuschauen.“
….
„Denn ohne dich hätt ich im Leben niemals halb so viel gelacht
und über manche Fragen vielleicht niemals nachgedacht“.
Ab hier war es vorbei, die Melodie des Liedes tat den Rest. Ich merkte schon, wie sich meine Augen füllten, ich hatte einen Kloß im Hals und mir blieb nichts anderes übrig, als weiter zuzuhören.
„Ohne dich wüsst ich noch heute nichts von deiner Zärtlichkeit,
wenn´s auch Kummer gab, mir tut nicht eine Stunde leid.
Ohne dich hätt ich im Leben nie erfahren, wie es ist,
mit dir zu fühlen, dass du glücklich bist.“
Ich war völlig überrascht und überrumpelt davon, wie mich ein Kinderlied von Rolf Zuckowski so aus der Bahn werfen konnte und welche Gefühle es in mir weckte. Ich erkannte mich in fast jeder Zeile und war überwältigt vor Dankbarkeit, dass dieses kleine Wesen ahnungslos auf der Rückbank sitzt und gar nicht weiß, wie sehr er unser Leben verändert hat.
Mein Mann guckte mich an und war ganz überrascht ob meiner Reaktion, denn trotz Tränen in den Augen musste ich lächeln. Es waren ja Tränen der Freude und Rührung und wir mussten beide etwas Lachen. Gerade hatten wir noch Spaß, dann guckt er zur Seite und sieht meine Tränen. Er hat gleich verstanden, dass es am Lied liegt und ich habe mich auch schnell wieder gefangen.
Seitdem begleitet mich dieses Lied emotional. Ich höre es mir manchmal an, wenn ich allein am Laptop oder im Auto sitze und obwohl ich drauf vorbereitet bin, was mit mir beim Anhören geschieht, rührt es mich immer mal wieder aufs Neue.
Jeder von uns kennt sicher Lieder, die wir mit der Vergangenheit oder Herz-Schmerz verbinden. Aber habt ihr auch Lieder, die in euch positive Emotionen wecken? Mein Sohn ist mein bester Therapeut, er hilft mir über den Abschiedsschmerz meines Kinderwunsches hinweg und dieses Lied unterstützt uns dabei.
Falls ihr das oben genannte Lied nicht kennt, hier könnt ihr es euch anhören.
„Ohne dich“ – von Rolf Zuckowski
5 Comments
Merle
Hi Mamaleben,
Meine Mutter findet dieses Lied, swit meiner Kindheit, auch wundervoll. Ich selbst war früher in einem Tanzkurs und hatte damit sogar Auftritte mit Rolf Zukowski, ich mag diese Lieder also auch sehr gerne aber weinen musste ich davon noch nie.
Mittlerweile bin ich selber Mama, jetzt kann ich bei dem Lied auch heulen 😥
Schöner Block den Du hier hast, Alles Liebe Dir.
Merle
Mamaleben
Vielen Dank! das ist ja eine schöne Rückmeldung! und witzig, wie sich das Gefühl eines Liedes verändern kann, wenn man selbst Mutter ist…einen guten Rutsch und ein tolles, neues Jahr für dich!
Frauka
Oh ja, wie ich mich wieder erkenne!! 🙂
Manchmal denke ich, dass das andere ganz lächerlich finden, weil ich sonst nicht so „emotional“ wirke. Aber das bin ich. Und sehr sensibel wohl auch. 😉
In der Geburtsvorbereitung spielte die Hebamme immer ein Lied zum „Ankommen, mit dem Kind reden etc…“. Und ich? JEDES Mal (bei 10 Terminen!) brach ich in Tränen aus. Auf der Hinfahrt hatte ich immer schon Angst. Und auch wenn ich dieses Lied heute höre – manchmal ganz bewusst natürlich, als Erinnerung, wie alles „anfing“ – kommen mir die Tränen. Und gerade kommt mir die Idee, dieses Lied natürlich meinem Sohnemann auch in sein Erinnerungsalbum irgendwie zu verewigen. Ach ja, das ist übrigens „How could anyone ever tell you“ von Shaina Noll.
Mamaleben
Liebe Frauke, vielen Dank für deine wundervolle Rückmeldung! Ich müsste wohl auch schmunzeln, wenn jemand jedes Mal in Tränen ausbricht, aber für mich ist das ein Zeichen eines emotionalen und sanften Charakters. Bewahre dir das! Und wenn du deinen Sohn daran teilhaben lässt, wird ihn das später sicher ebenfalls berühren. Liebe Grüße, Janin
Mone
Ohhh ja, ich kenne das zu gut. Mir geht es mit verschiedenen Kinderliedern so aber auch aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Eins erinnert mich immer an meine über alles geliebte Oma, bei einigen rührt es mich schon zu Tränen, wie süß meine Tochter es mitsingt, dann gibt es eins, dass mich an meine im letzten Jahr viel zu früh verstorbene Freundin erinnert, weil es das Lieblingslied ihrer Kinder ist.
Und einige rühren mich eben auch zu Tränen, weil sie mich an früher erinnern.
Und mir geht das nicht nur mit Kinderliedern so 🙈. Ich verbinde generell sehr viel mit Musik.