Wann schlafen Babys durch – mein Fazit nach 3 Jahren
Wann schlafen Babys durch?
Wahrscheinlich stellt sich fast jede müde Erstlings-Mutter nach einigen Wochen diese Frage und hofft, dass ihr Baby bald zu denen gehört, die durchschlafen. Man hört ja immer wieder von diesem „Phänomen“. Aus irgendeiner Ecke kommt früher oder später: „Meine/r schläft durch“. BÄM macht es hinter den müden Augen.
Auch wenn ich mich mit meiner Wunsch-Sectio dem Kind gegenüber nicht bedürfnisorientiert entschieden haben, leben wir im großen und ganzen wohl doch irgendwie bedürfnisorientiert. Anfangs wusste ich nicht Mal, was dieses Wort bedeutet, geschweige denn, dass so ein Aufhebens darum gemacht wird. Ich folgte einfach meinem Mama-Herz und Bauchgefühl und damit fahre ich ziemlich gut.
Das bedeutete allerdings auch, den Kleinen zu füttern, wann immer er danach verlangte. Schreien lassen war für mich keine Option. Genauso wenig ein „Schlaf-Training für das Baby“. Das Baby weckt mich nicht aus Spaß, es hat ein Bedürfnis, welches es zu stillen gilt (Wortspiel, auch wenn man nicht stillt).
Das erste Jahr war hart, SO hart. Ich war froh, wenn ich mal 2 Stunden am Stück schlafen konnte. Niemals hatte ich mir so ein Ausmaß an Müdigkeit vorstellen können, gepaart mit der Schwangerschafts-Demenz, war ich laut Instagram-Erfindung, ein #mombie (Mama + Zombie).
Wann schlafen Babys durch?
Diese Frage stellt sich wohl jede Frau früher oder später, die zum ersten Mal Mutter wurde und von ihrer Müdigkeit überrollt wird.
Mein Sohn war ein schlechter Schläfer, ich war sicher 10x in der Nacht war, immer im Abstand von 30 – 90 Minuten und hoffte, dass nach einem Jahr alles besser wird. Der erste Geburtstag stand an, aber es änderte leider nicht das Geringste an seinem Schlafverhalten. Ein zweites Jahr folgte, unter denselben Bedingungen. Natürlich verändert sich das Kind in dieser Zeit sehr. Inzwischen konnte er laufen, Sprach erste Worte, aber an durchschlafen war nicht zu denken.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Verwandte, Bekannte, niemand kann richtig nachvollziehen, was man durch so einen Schlafmangel mitmacht. Ich freute mich morgens schon auf mein Bett am Abend, Kaffee in Massen, an Ausgehen war überhaupt nicht zu denken. Einfach nur und ständig: müde.
Der zweite Geburtstag des Kleinen folgte und ein erster Erfolg. EINMAL durchschlafen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie unrealistisch es sich anfühlte, nach so einer Zeit mal wieder mehr als 3 Stunden schlafen zu können. Als erstes morgens die Panik, ob mit dem Kind alles in Ordnung ist. Wenn dem so ist, zu realisieren, wie gut man geschlafen hat und WIE erholt ich mich fühlte.
Ein tolles Gefühl!
Wann schlafen Babys durch?
Nach zwei Jahren ging es zumindest bergauf, aber an durchschlafen war noch nicht zu denken. Immerhin wachte der Kleine jetzt weniger oft auf. Manchmal dreimal in der Nacht, manchmal aber auch nur ein- oder zweimal. Das war eine deutliche Verbesserung, aber auch ein Problem. In der ersten Zeit nach der Geburt, gewöhnt sich der Körper irgendwie an diesen schlechten Schlaf-Rhythmus, man reagiert auf das leiseste Geräusch des Kindes. Das hat die Natur schon gut eingerichtet. Nun konnte ich aber plötzlich ein paar Stunden am Stück schlafen und rutschte daher auch mal wieder in eine Tiefschlaf-Phase und aus dieser herausgerissen zu werden, fühlte sich nicht besser an, als gleich weniger zu schlafen.
Aber jammern möchte ich nicht, denn so langsam war eine Besserung in Sicht. Umso mehr es in Richtung des 3. Geburtstages ging, umso öfter schlief der Kleine durch. Manchmal 1 – 2 Nächte hintereinander, dann wieder einige Nächte gar nicht. Mit 2 3/4 Jahren bauten wir das Kinderbett ab und kauften ein schönes, großes Bett. Auch hatten wir eingeführt, wenn der Kleine in unserem Bett eingeschlafen ist, tragen wir ihn rüber in sein Bett.
Mit fast 3 Jahren wusste er genau, was sein Zimmer und sein Bett ist und wachte er dort morgens auf, gab es keine Probleme mit der Orientierung.
Manchmal rief er mich nachts und ich holte ihn zu uns, gerade während schwieriger Phasen. Die Abstände, in denen er uns rief, wurden aber deutlich größer und fast gleichzeitig mit seinem 3. Geburtstag, war auch endlich die Zeit gekommen, von der ich nun sagen kann,
Mein Kind schläft durch.
Wann schlafen Babys durch? Natürlich gibt es hierfür keine Pauschal-Antwort. Einige früher, einige später. Lasst euch durch nichts verunsichern, wenn ihr „kluge“ Ratschläge hört. Hört einzig und allein auf euer Herz und euer Gefühl.
Bietet eurem Baby Einschlafbegleitung, solang es diese benötigt, füttert es, solang es dies braucht, schlaft im Familienbett, solang ihr euch alle wohl damit fühlt und bitte, lasst es nicht schreien. Babys möchten uns nicht ärgern, sie brauchen euch.
Und: haltet durch! Es ist hart, aber es wird besser, versprochen.
Wie war/ist das bei euch?
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