Alte_Eltern aus Sicht erwachsener Kinder
späte Mutterschaft

Alte Eltern – Aus Sicht erwachsener Kinder

Alte Eltern – Was bedeutet das denn genau, ab wann ist jemand ein altes Elternteil? Während Frauen schon manchmal mit 35 zu hören bekommen: „TickTack“… würde nie jemand auf die Idee kommen, sowas einem Mann zu sagen. Immer wieder lese ich irgendwo im Netz dumme Kommentare unter Postings, die sich auf späte Eltern beziehen.

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  • Der Klassiker: „Habt ihr mal an das Kind gedacht?“ (Ähh, neee. Tun wir nie! Wir sind alles Egoisten.)
  • „Das Kind wird sich später bei seinen Freunden für euch schämen.“ (Tun das nicht alle Kinder?)
  • „In der Schule werdet ihr für die Großeltern gehalten, wie peinlich für das Kind.“
  • „Ihr könnt nichts mehr mit euren Kindern machen und seid gar nicht mehr so fit.“

Das ist nur ein Auszug aus den teils wirklich verletzenden Kommentaren, die ich sogar noch „verschönert“ habe, denn ganz ehrlich, manche von denen können nicht mal einen Satz grammatisch richtig formulieren. Für Menschen, die voller Vorurteile stecken, hoffe ich immer, dass sie nie in dieselbe Situation geraten, die sie doch so verurteilen.

Das es völlig verschiedene Gründe haben kann, warum manche Paare eben erst spät Eltern werden, wenn überhaupt, habe ich hier zusammengefasst.

PS: Nur weil jemand spät ein Elternteil wird, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie, auch automatisch alte Eltern sind! Wer definiert, wann jemand „alt“ ist?

Viele von uns „fast-Fufzigern“ stehen noch ziemlich gut „im Saft“, wie man so salopp in Hamburch „sacht“.

Ich möchte hier heute aber nicht über Vorurteile schreiben, sondern habe in meiner Community mal herumgefragt, ob irgendjemand selbst späte Eltern hat. Hier könnt ihr übrigens auf meinem Pinterest-Board zum Thema herumstöbern.

Alte Eltern? Geliebt und dankbar dafür.

Mit freundlicher Erlaubnis kommen hier die verschiedenen Erfahrungsberichte aus meiner privaten FB-Gruppe zum Thema „ü40-Community für späten Kiwu“, die hoffentlich auch mal die andere Seite aufzeigen. Nämlich die Seite des Kindes, dass mit späten Eltern aufgewachsen ist!


Ich selbst bin mit 39 zum ersten Mal Mutter geworden. Meine Mutter war 37 und mein Vater 42. Die Mutter meiner Mutter war 39 und mein Opa 40. Es zieht sich bei uns durch die Lebensumstände der Familie, Generationen. Meine Großeltern, meine Eltern und auch ich und mein Mann haben uns erst spät kennengelernt. Meine Großeltern haben im Krieg ein Baby nach Bombennacht und Lungenentzündung verloren. Mein Mann und ich hatten 5 Abgänge bevor wir nach Jahren unsere Tochter in den Armen halten konnten. Ich selbst fand es immer bereichernd meine alten Eltern zu haben. Sie konnten mir viel zeigen und bieten und waren in keinster Weise „alt“. Klar als Teenager kritisiert man eh alles an seinen Eltern egal des Alters wegen. Schade ist, dass man seine Eltern später nicht mehr lange hat oder diese ihre Enkelkinder nicht mehr so vital erleben können. Aber auch das ist ein Gewinn für die Kinder. Sie lernen mit Tod umgehen und auch meine kleine Tochter lernt Rücksicht auf die „alte“ Oma zu nehmen. Zum rumtollen hat sie mich und ihre Freunde.


Alte Eltern aus Sicht erwachsener Kinder

Ich habe mir tatsächlich bis zu diesem Beitrag nie Gedanken gemacht, was vielleicht positiv zu sehen ist. 😊 

Als ich 1978 geboren wurde, war meine Mutter 36 Jahre alt. Mein Vater war 43. Ich hatte nie das Gefühl, dass meine Eltern zu alt waren. Oder jemand sie für meine Großeltern hielt. Mein Vater hat meine Kleine leider nicht mehr kennengelernt, da dieser schon 2018 verstarb.


Altersunterschiede

Find es auch klasse, das mal näher zu erläutern und diese Seite anzusprechen. Unsere Generation ist ja eigentlich mehr aus jungen Eltern entstanden, denke ich. Zumindest hat keine aus meinem Umfeld einen Vater ü40 gehabt. Meine Eltern haben schon einen größeren Altersunterschied. Meine Mutter ist Bj. 1951 und mein Vater 1937. Mein Bj 1977 😊

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass man meinen Papa für meinen Opa gehalten hat. Bin ein Papakind, haben immer viel miteinander unternommen und sind jetzt er 86, ich 46 immer noch ein eingespieltes Team🥰


Meine beiden Omas haben jeweils mit 42 einen Nachzügler bekommen. Meine Oma väterlicherseits sogar in der Nachkriegszeit. Meine Eltern waren 30 als ich auf die Welt kam und ich habe ebenfalls mit 42 einen kleinen Nachzügler bekommen. Den großen mit 33 durch eine ICSI nach 3 Jahren Kinderwunsch und einem sehr steinigen Weg durch die Schwangerschaft. Für ein Geschwisterchen haben wir uns nach 6 negativen Versuchen in einem Jahr von dem Gedanken verabschiedet, da mein Körper auf die Behandlungen immer sehr extrem reagiert hat und man die Ursache nicht greifen konnte, warum. Dann das Wunder, ich habe mich mit 42 (natürlich) positiv getestet, ich dachte ich komme in die Wechseljahre, mich hat es wörtlich erst einmal umgehauen, was in den Händen zu halten was für uns unerreichbar schien. Leider war auch die Schwangerschaft mit einer Plazenta Bipartita mit Nabelschnurverbindung direkt in der Mitte zum Teil auf der Eihaut alles andere als Ungefährlich. Heute, nach einem schweren Start ins Leben, ist unser 2tes Wunder (2) kerngesund. Mich macht es stolz ganz unerwartet in die Fußstapfen meiner Großmütter getreten zu sein. Vor allem bin ich undenklich dankbar, dass sie damals auch diese Chance hatten. Eines der Kinder war mein Vater und dessen Vater war schon in den hohen 50ern, als er zu Welt kam. Und wir durften unseren Opa noch 8 Jahre als Enkel begleiten♥️. Ich bin zwar nicht das Kind, aber das Enkelkind und die Mutter drei später Schwangerschaften 🥰


Mein Papa war bei meiner Geburt (1980) fast 41. Meine Mutter war 25. Ich hatte nie das Gefühl, dass es etwas anderes ist, als bei meinen Freunden mit jüngeren Vätern. Ich kann mich an keine Situation erinnern, die mir negativ bezüglich des Alters aufgefallen ist. Leider ist er mit 57 verstorben, aber das lag ja nicht am Alter.


Späte Eltern – Es gibt beide Seiten

Mein Vater war bei meiner Geburt bereits 40 ( Jahrgang 1937), was 1977 schon recht alt war… Auch wenn er nicht alt aussah, hat man ihn schon mal für meinen Opa gehalten, was ich nicht schön fand als Kind. Meine Eltern haben immer gesagt, ich hätte keine Geschwister, weil mein Vater schon so alt war. Mein Vater hatte aufgrund seines Alters oft sehr altmodische Vorstellungen, was aber wohl auch daran lag, dass er ein Kriegskind war. Die Beziehung zu meinem Vater war nicht sehr eng… gestorben ist er mit 80. Da ich selbst meine Tochter erst mit 41 bekommen habe, hat mein Vater sie leider nicht mehr kennen gelernt und meine Tochter hat leider keine Opas und nur eine Oma, da mein Partner auch schon 47 war bei ihrer Geburt.


Ich habe sehr junge Eltern. Meine Mama war 20 und mein Papa 21 als ich geboren worde. Meine Oma erst 39. So eine junge Oma fand ich mega toll. Leider ist mein Papa mit 46 schon gestorben und ich hatte ihn auch nicht länger als andere, dessen Eltern sehr spät Kinder bekommen haben. Ich finde es einfach blöd zu sagen, dass man alte Eltern ja auch eher verlieren kann. Ich habe ihn jung verloren. Wir kennen einfach das Schicksal nicht. Und deshalb soll doch jeder so handeln, wie er es möchte.


Späte Eltern gab es schon immer

Meine Schwiegermutter hat meinen Mann (ihr erstes, leibliches Kind, nachdem sie 2 Jahre zuvor einen 4-jährigen aus dem Kinderheim adoptiert hatten), mit fast 44 geboren, das war 1967. Sie wurde 90 Jahre alt. Meine Großtante Jahrgang 1909 hatte 40 jährige Eltern und 16 Jahre und aufwärts ältere Geschwister. Auch sie wurde über 90 und war sehr rüstig. Ich sehe viele Eltern Ü40 in meiner Arbeit – ehrlich gesagt sind die oft körperlich und auch mental jünger, als so manche „Couchpotato“ mit 24 und schon Diabetes Typ 2.


Mein Mann ist 1978 geboren, zwei Wochen später wurde seine Mutter 43 Jahre alt. Sein Vater wurde in dem Jahr bereits 47. Er ist Einzelkind und seine Eltern hatten die Hoffnung auf Nachwuchs schon aufgegeben. Sie waren zu dem Zeitpunkt bereits über 20 Jahre verheiratet. Er hatte eine tolle Kindheit, seine Eltern haben ihm alles ermöglicht und auch alles mitgemacht. Sie hatten in super Verhältnis. Ich war bei der Geburt unseres Sohnes 40 Jahre alt, mei Mann 42.


Falls ihr selbst alte Eltern hattet oder vermeintlich späte Eltern seid, freue ich mich, wenn ihr uns von euren Erfahrungen berichtet!

Alle gebündelten Beiträge zum Thema späte Eltern, findet ihr hier.

4 Comments

  • Fede

    Mit 39 Jahren (mein Mann ist 51) wurde ich nun endlich das erste Mail Mutter, nachdem wir fast 9 Jahre lang versucht hatten ein Kind zu bekommen. Alle Versuche in der Kinderwunschklinik missglückten, einmal wurde ich schwanger, verlor das Kind jedoch wieder. Ende 2022 hatte ich die Hoffnung aufgegeben und dachte, ich müsse mich an ein Leben ohne Kinder gewöhnen. Anfang 2023 kam dann die Überraschung: Ich war auf natürlichem Wege schwanger geworden. Nun schläft unser 5 Monate altes Wunder selig auf meinem Schoß. Wir könnten kaum glücklicher sein und wünschen uns definitiv ein zweites Kind.

    • Mamaleben

      Wie wundervoll! Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für deine Geschichte! So langsam trauen sich immer mehr Frauen, über ihren Kinderwunsch mit ü40 zu sprechen. Oft steckt eine ähnliche Geschichte wie eure dahinter. Nicht immer, es gibt viele, verschiedene Gründe für späte Elternschaft. Genießt nun die aufregende Zeit mit eurem Sonnenschein! Alles Liebe

  • Biggi

    1978 wurde ich als Nachzügler geboren. Ich war biologisch gar nicht mehr möglich… so sagte man mir. 😉 Aus einem Myom wurde dann ich.
    Meine Mutter war 45 und mein Vater 51 Jahre alt. Ich habe 2 Brüder mit einem Altersunterschied von 20 und 15 Jahren.
    Blöde Kommentare gab es zu Hauf oder auch nicht mal böse gemeinte Verwechslung von Mama und Oma. Komischerweise hat mir das als Kind nichts ausgemacht, obwohl ich immer sehr schüchtern war. Aber in solchen Momenten war mir das egal. Meine Eltern waren für mich die besten. 🙂
    Das einzige, das ich negativ sehe ist, dass meine Eltern, obwohl beide ein sehr stolzes Alter erreicht haben mit 87 und 96 Jahren aber dennoch für mich zu früh verstorben sind. Mein Vater starb am 01.01.24
    Ich bin jetzt auch 45 Jahre alt und mit unserem ersten Kind schwanger. Der Kleine kann jeden Moment auf die Welt kommen. So geht es in unserer Familie so weiter.
    🙂 allen späten Eltern alles Gute

    • Mamaleben

      Oh wow, was für eine Geschichte! Vielen Dank, dass du uns teilhaben lässt und mein Beileid für den Verlust deines Vaters. Schade, dass er deinen Sohn so knapp verpasst hat. Leben geht und Leben kommt, das ist gerade ja sehr passend bei dir. Und wie witzig, dass du genau das Alter deiner Mutter bei der Geburt hast. Alles Liebe für die Entbindung und ich hoffe, dass wir auch die 96 erreichen! 🙂

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