Rügen und was die Insel mit Kind zu bieten hat
Wie bereits im Beitrag über den Dinosaurierpark auf Rügen erwähnt, war der Besuch in diesem Park der Auslöser dafür, überhaupt mal die
Insel Rügen
zu erkunden. Mein Mann und ich waren beide noch nie auf dieser Insel. Es hat uns bisher immer mehr an die rauhe Nordsee gezogen. Nun wurde es Zeit für Rügen und seine wunderschöne Bäder-Architektur.
Leider hatten wir insgesamt nur einen Aufenthalt von Samstag bis Dienstag. Bei 3,5 Stunden Anfahrt und einem Check-In erst ab 16 Uhr, blieb von dem Samstag leider nicht mehr viel übrig.
Meine Liste mit Ausflugszielen war relativ lang und wir schauten spontan, je nach Wetter, welche Sehenswürdigkeiten wir anfahren und schaffen könnten. Mit einem 2,5 jährigen Kind liegen die Ausflugsziele vielleicht etwas anders, als wenn man nur mit Erwachsenen oder älteren Kindern unterwegs ist. Aber dazu später noch ein paar Tipps.
Ich habe mir übrigens eine Karte von Rügen* bestellt, um eine Übersicht der Orte zu erhalten und mir direkt auf der Karte, an den jeweiligen Orten die Sehenswürdigkeiten markiert. So hatten wir einen guten Überblick, was wo liegt und wir nacheinander gut abarbeiten können.
Hier kommen nun unsere
Sehenswürdigkeiten der Insel Rügen mit Kind
Die Hinfahrt verlief total problemlos. Der kleine Matrose ist direkt um 10 Uhr bei Abfahrt für 2 Stunden eingeschlafen. Nach einem kurzen Stopp für ein Mittagessen, sind wir gegen 14 Uhr auf der Insel Rügen angekommen. Fast auf unserem Weg nach Göhren, wo unser Appartement für die nächsten 3 Nächte wartete, lag
Karls Erlebnishof in
Eine prima Möglichkeit, um etwas Zeit zu überbrücken. Zwischendurch zogen dicke Wolken auf und ein richtiger Regenguss kam herunter. Zum Glück waren wir zu dem Zeitpunkt gerade in der Halle des Marktes. Ein Kleinkind durch diese Halle zu lotsen, ist schon eine Herausforderung. Mit einem Tragling oder älteren Kindern ist das sicher etwas leichter. Überall liegen auf Augenhöhe des Kleinkindes Dinge herum, an denen er ziehen oder die er herunter nehmen kann. Als Eltern bleibt es daher fast aus, in Ruhe bummeln zu können. So spart man zumindest etwas Geld.
Wir wollten eh den Außenbereich erkunden. Hier bietet Karls in altbekannter Manier auch wirklich viele tolle Attraktionen für Kinder verschiedener Altersklassen. Ein toller Spielplatz, die große Teppich-Rutsche und vieles mehr. Wir wollten gern einmal Traktor fahren. Hier hat es mich hinten über gehauen. Die Preise bei unserem Besuch in Warnsdorf lagen bei 2 Euro pro Person. Hier erwarteten uns 3,50 Euro und Kinder zahlen ab 90 cm Körpermaß voll! Wir zahlten also 10,50 Euro für ca. 150 Meter Traktor-Fahrt. Auch die Familien aus Berlin, vor und hinter uns, waren empört über diesen Preis. Wie ich im nachhinein gehört habe, kann man Tageskarten erwerben. Falls ihr also vor habt, dort mehr Zeit zu verbringen, wäre das vielleicht eine Überlegung wert.
Am nächsten Tag ging es direkt morgens los in den
Dinopark Rügen in Glowe.
Der Besuch war ja schließlich der Auslöser für unsere Fahrt nach Rügen. Wie es uns dort gefallen hat und was euch erwartet, könnt ihr hier nachlesen.
Vom Dinopark im nördlichen Glowe sind wir nach Saßnitz gefahren. Ich weiß nicht, was ich dort erwartet hatte. Jedenfalls landetet wir zum Mittagessen in einer italienischen Kaschemme. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Im Nachhinein hätten wir direkt wieder gehen und woanders essen sollen, aber wir sind geblieben. 100 Meter um die Ecke gab es ein schönes Fisch-Restaurant mit Blick auf den Hafen. Ärgerlich. Saßnitz könnt ihr euch eigentlich ersparen, ES SEI DENN, ihr möchtet eine Schiffsfahrt machen oder das U-BOOT besichtigen.
Da das ein Reinfall für uns war, sind wir weitergefahren zum
Sand Skulpturen Festival in Binz.
Es lag auf dem Weg und das Festival läuft vom 10. März bis zum 4. November 2018. Es findet indoor statt auf der Festwiese in Binz und kostet ebenfalls 8,50 Euro Eintritt sowie 1 Euro für das Parken. Kinder bis 3 Jahre sind wieder kostenfrei, von 4 – 14 Jahre 5,50 Euro. Es ist absolut sehenswert, ABER mit einem Kleinkind, das gerne buddelt, schon eine Herausforderung! Wir konnten die tollen Skulpturen unter dem Motto „Eine Reise um die Welt“, leider kaum in Ruhe betrachten, da wir ständig damit beschäftigt waren, die Kleinen davon abzuhalten, die Skulpturen zu be-buddeln. Einmal konnten wir gerade noch hinter der Absperrung greifen, bevor er seine Finger in die Terrakotta-Armee drückte. Mit Kleinkindern also nur bedingt zu empfehlen. Mit Traglingen oder älteren Kindern sehenswert! Der Eintritt ist aber schon recht ordentlich.
Wir schlossen den Tag mit einem Besuch am Strand in Binz ab. Dort konnte der Kleine endlich laufen wie er wollte, ich ein paar Muscheln sammeln und wir gönnten uns alle noch ein Eis.
Am zweiten Tag, schön ausgeschlafen und frisch motiviert, ging es gleich morgens zum
Naturpfad in Prora.
Über diesen Link könnt ihr im Detail lesen, was euch beim Besuch eines Baumwipfelpfades erwartet. Absolut einen Besuch wert! Auch mit Kleinkindern. Dank eurer Empfehlungen im Vorwege, stand sowohl der Baumwipfelpfad als auch der Indoorspielplatz auf unserer Liste.
Den zweiten Teil dieses Tages verbrachten wir dann auch im
Indoorspielplatz „Pirateninsel“
Der Spielplatz befindet sich in Puttbus, südlich auf Rügen. Wir hatten mit unserem Appartement im östlichen Teil eine gute Ausgangslage für die Besuche verschiedener Sehenswürdigkeiten. Ich bin ja eher kein Fan von Indoorspielplätzen, aber dieser hier ist wirklich toll und vor allem, absolut für Kleinkinder geeignet. Es gibt zwar einen extra Kleinkindbereich, sogar mit eigenem, kleinen Trampolin, aber Kleinkinder können hier mit Hilfe der Erwachsenen auch die großen Spielbereiche nutzen. Die Erwachsenen dürfen nämlich alle Attraktionen ebenfalls benutzen!
Bei uns in der Stadt steht in der Mitte ein großes Gerüst aus Holz. Aber hier in der Pirateninsel ist alles mit weichen Matten umschlossen. Eltern und Kinder können hier gemeinsam durch die Gänge krabbeln, ins Bällebad, rutschen und die große Hüpfburg erklimmen. Auch ein kleines Fußball-Basketball-Feld gibt es. Hier können Kinder sich so richtig austoben. Die Nutzung der Kartbahn kostet 50 Cent pro Fahrt und auch andere Karussels kosten extra. Wir haben dort noch eine Kleinigkeit gegessen und fast 2 Stunden verbracht. Für mich Rekord bisher.
Was ich sehr schade finde, das Haus „Kopf über“, befindet sich draußen ebenfalls auf demselben Gelände, kostet jedoch separat Eintritt. Natürlich ist das verständlich, da Touristen, die nicht in den Indoorspielplatz möchten, so das Haus besuchen können. Jetzt kommen wir aber zu den Eintrittspreisen.
Der Eintritt im Indoorspielplatz kostet für Kinder 7,20 Euro und für Erwachsene 4,10 Euro. Krabbelkinder bis 2 Jahre zahlen 3,50 Euro. Wir waren hier also schon wieder mit 18 Euro Eintritt dabei. Genau wie im Dinopark und bei den Sand Skulpturen. Für das Haus auf dem Kopf jetzt aber nochmal 5,90 Euro pro Person zu zahlen (Kinder 2,90 Euro), waren wir einfach nicht bereit. Obwohl ich mich so sehr auf das Haus auf dem Kopf gefreut hatte, haben wir es ausgelassen. Mit Kindern muss man hier halt abwägen, wovon man den größten Nutzen hat und da seid ihr mit dem Indoorspielplatz gut bedient. Für Besucher des Indoor-Spielplatzes hätte ich mir hier eine Rabatt-Aktion für das Haus gewünscht. Das Kombi-Ticket, in welchem noch der 3D Mini-Golf-Platz in einem anderen Ort enthalten ist, war uninteressant für uns.
Auch wenn wir erst frühen Nachmittag hatten, war der Tag so ereignisreich, dass wir nur noch auf ein tolles Eis zu Janny´s Eis in Göhren gegangen sind und den Tag zurück im Appartement haben ausklingen lassen. Am nächsten Morgen stand bereits unsere Abreise an. Eigentlich hatte ich noch einen Ausflug in den Rügenpark in Ginst geplant. Aber da der Park für Kleinkinder vielleicht noch nicht so wichtig ist, haben wir uns auch dort den Eintritt gespart. Verbringt man mehr Zeit auf der Insel, hätte ich ihn mir sicher noch angeschaut.
Direkt auf unserem Heimweg, kurz bevor man die Insel verlässt, liegt
Die Alte Pommernkate in Rambin.
Dort haben wir noch einen kurzen Stopp eingelegt. Sie lädt zum Stöbern ein, hier können letzte Mitbringsel erworben werden und wir haben für 3,50 Euro eine Portion Nudeln gegessen. Es stehen Bobby-Cars und installierte Bagger für die Kinder bereit.
Ich finde, man kann auf der Insel Rügen durchaus eine Woche mit Kindern verbringen. Natürlich kostet alles Eintritt und das läppert sich für eine Familie ganz schön. Wir haben leider keine Fahrt mit dem rasenden Roland geschafft. Aber wenn ihr den Fahrplan kennt, könnt ihr an einer Station warten und wenigstens mal zuschauen, wie er dampfend an euch vorbei fährt. Die Fahrpläne stehen zum Download bereit. Es gibt Museen, die Möglichkeit von Wanderungen, Schwimmbädern, Schiffsfahrten und auf den Spuren verschiedener Gräber zu wandern.
Was ich mir fest vorgenommen habe, wenn der kleine Matrose etwas älter ist, ist ein Besuch im Ozeanum in Stralsund. Mit 17 Euro Eintritt nimmt man das nicht mal eben so mit und ich denke, hier kann man durchaus einige Stunden Zeit verbringen. Die Bewertungen sind super und es gibt dort sicher viel zu sehen.
Die mit * gekennzeichneten Links sind Affiliate Links. Kauft ihr über den Link ein Produkt, erhalte ich eine kleine Provision und kann meinem Sohn ein Eis kaufen.
3 Comments
Fanni Haker
Hallo Mamaleben! Als geborene Stralsunderin habe ich deinen Beitrag mit Interesse gelesen und finde das insgesamt positive Feedback toll! Mir ist aufgefallen, dass in deinem Absatz über Karl’s der Ort fehlt. Vllt ist es nur ein Fehler, vllt hast du auch den Namen vergessen. Ist ja auch egal… Es ist jedenfalls Zirkow auf Rügen…😀 Wir sind oft dort, wenn wir bei den Großeltern zu Besuch sind. Und wie eigentlich fast alle Spielmöglichkeiten (bis auf Elektroautos, Boote und Bagger, sowie die von dir erwähnte Traktorfahrt) draußen und drinnen ist es ansonsten kostenlos. Der Lockstoff ist die große Halle mit allerlei Klimbim und Fressalien… Aber das ist ja bei Karls total typisch – egal, wo man hingeht. Mit Sassnitz kann ich dir zustimmen – kann man sich als Touri eigentlich sparen. Aber wenn man den Weg schon mal auf sich genommen hat, dann sollte man die Stubbenkammer und das große Naturschutzgebiet nicht außer acht lassen. Immerhin sind dort auf die berühmten Kreidefelsen zu sehen… Aber das nur für nächstes Mal…😉😀
Lg Fanni
Mamaleben
Hallo Fanni, vielen Dank für deine tolle Rückmeldung, darüber freue ich mich sehr! Wir hatten leider zu wenig Zeit und konnten nicht alles anschauen. Ich würde gern nochmal zurückkommen irgendwann und inzwischen mit zwei Kindern <3 Es muss komisch sein, von Außenstehenden Tipps für den (fast) eigenen Ort zu lesen. So geht es mir immer, wenn ich von Touri-Bloggern Tipps über Hamburg lese haha Aber interessant ist es trotzdem. Ab und zu fahren wir mal zu Karls in Warnsdorf. Insgesamt mag ich das Konzept durchaus. Wobei das gemütliche Stöbern mit zwei Kindern vom Stressfaktor leider wegfällt. Den Preis für die Traktorfahrt fand ich auch in Warnsdorf schon ärgerlich. Jetzt mit 4 Personen würden wir das wohl nicht mehr machen. Aber den Kids macht es natürlich großen Spaß.
Falls du noch Tipps für Rügen hast, freue ich mich, wenn du sie uns hier hinterlässt, für die nachfolgenden Leser/innen. Lohnt sich zB eine Fahrt mit dem Zug? (Ich habe den Namen gerade vergessen). Und kostet der Eintritt zu den Kreidefelsen Eintritt? Und lohnt es sich, die von Land oder vom Schiff aus anzusehen? Ich hoffe sehr, wir schaffen es nochmal dort. Aber Fehmarn steht auch noch auf meiner Liste. Liebe Grüße und hoffen wir, dass Corona es bald wieder zulässt....
Fanni
Ja, ich finde eine Reise mit dem rasenden Roland ist wirklich toll. V.a. weil er in die so unterschiedlichen Seebäder führt, in denen man einfach wunderbar verweilen kann. Ja, der Eintritt in die Stubbenkammer kostet – wieviel kann ich gerade nicht sagen. Absolut sehenswert ist auch das Mönchgut mit den zickerschen Bergen (Natur pur für kostenfrei). Das Meeresmuseum in Stralsund ist ein absolutes Muss und meiner Meinung nach viel schöner, als die blöde Klorolle (so nennen wir, als Einheimische, das Ozeaneum) am Hafen. Es gibt ein riesiges Schildkrötenbecken und wunderschöne Aquarien mit exotischen Tieren. Einfach Klasse und sehenswert! Im Moment wird es glaube ich umgebaut (günstige Zeit gerade, finde ich, da ja eh kaumoder gar keine Besucher zugelassen werden) und dann ist es bestimmt noch mehr einen Besuch Wert.