Mütter, ihr seid Superfrauen!
Super Frauen oder Superfrauen? Heute kommt mal die Rechtschreibung ins Spiel, denn:
sicher sind viele von euch „super Frauen“, nur das kann ich ja nicht beurteilen, solange ich euch nicht persönlich kenne.
ABER, für mich sind Mütter im allgemeinen auch
SUPERFRAUEN.
Fast im Sinne von Superheldinnen. Und um das behaupten zu können, muss ich nicht jede Einzelne von euch kennen.
Kürzlich habe ich bei Facebook ein Bild gepostet, das signalisierte, dass mein Sohn nach 10,5 Monaten eeeeendlich und langersehnt, zum ersten Mal durchgeschlafen hat. Das war ein wahnsinnig toller Morgen und ein wunderschönes Gefühl, wieder etwas Hoffnung zu bekommen.
Eure Reaktionen auf das Bild waren enorm. Viele von euch teilten mir bei Facebook mit, wie es um das Schlafverhalten eurer Kinder steht.
Unser Schlafmangel
Dabei habe ich festgestellt, dass es zwei Extreme zu geben scheint. Zum einen die, deren Babys schon sehr früh locker über 8 Stunden am Stück geschlafen haben (es sei euch gegönnt!) und dann diejenigen von euch, dessen Kinder noch mit 12, 18 oder sogar 24 Monaten 4-8x die Nacht wach werden. Zur zweiten Kategorie zählten wir bisher auch.
Als Mutter eines Babys oder Kleinkindes kommt man also mit sehr wenig Schlaf aus. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig. Einige der Männer haben sich aus dem Schlafzimmer verabschiedet. Zumindest vorläufig. Und ich kann es sogar verstehen. Hätte ich die Wahl, würde ich es wahrscheinlich genauso machen.
Dieser langanhaltende Schlafentzug, ständig wiederkehrende Störungen, immer wieder aus einer vermeintlichen Tiefschlafphase gerissen zu werden, in die man gerade mal 30 Minuten abgedriftet war, das ist woanders auf der Welt eine Foltermethode.
Natürlich nimmt man das als Mutter hin. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig. Man möchte seinen kleinen Schatz versorgt wissen und irgendwie ist es wohl auch ein Anspruch an uns selbst. Ein Gefühl des Versagens, wenn wir es nicht täten. Wir schaffen das schon, es muss ja.
Starker Kaffee.
Nur das Nervenkostüm wird mit der Zeit dünner, der Kaffee am Morgen dagegen immer stärker.
Man wird fahrig, unkonzentriert, kraftlos. Es gibt Tage, die verlaufen ganz gut und dann gibt es die Anderen. Alles fällt runter, auch die Augenlider.
Entfernungen abschätzen wird schwieriger, blaue Flecken häufiger. Die Reaktionszeit lässt nach, auch beim Autofahren.
Vom dem Schlafmangel, mit dem viele von uns zu tun haben mal ganz abgesehen, ist da noch der körperliche Kraftakt. Die kleinen, süßen Babys bleiben ja nicht lange so wirklich klein… ratzfatz werden aus 3,5 kg schon 5 kg, dann 8, 10 und zack, sind es 12.
Nicht zu vergessen, wenn der Zwerg 5-8 kg wiegt, liegt er ja meist noch in der Babyschale, die dann auch noch mit herumgeschleppt wird. Ich hatte damit schon so meine Schwierigkeiten.
Wir schleppen also den halben Tag einen Brocken von Kind durch die Gegend, denn in einigen Phasen wird sofort zum Schrei angesetzt, sowie man sich auch nur in die Nähe des Fußbodens begibt. Um des lieben Friedens willen, bleibt das Kind also auf dem Arm.
Wir schwingen den Brocken also vom linken Arm auf den Rechten und wieder zurück. Wir schaffen es, einhändig Babynahrung anzurühren, Brei zu kochen oder zu portionieren, 3 hungrige Hunde zu füttern, die Näpfe runterzustellen (das ergibt also gleich noch Kniebeugen mit Zusatzgewicht!) sowie noch zig andere Dinge im Haus zu erledigen, die kein Mensch sieht. Es sind nur kleine Handgriffe ohne große Außenwirkungen, aber alles mit 12 kg auf einem Unterarm.
EINARMIG.
Die Muskeln im Unterarm einer Frau sind in der Regel kaum ausgeprägt. Kaum eine Frau hat starke Muskeln im Unterarm. Wozu auch? Es sei denn, sie hat ein Baby oder Kleinkind. Meine Unterarme sehen aus wie die von Popeye! Leider war es das auch an Muskulatur, denn von dem Rest ist nicht mehr viel übrig. Es fehlt einfach die Kraft und die Energie, um auch noch „echten“ Sport zu machen.
Neben all dem Schlafentzug, dem körperlichen Kraftakt, kaum noch Zeit für sich selbst zu haben, geschweige denn für banale Dinge wie Hobbies, wird versucht, halbwegs den Haushalt zu schmeißen – der bleibt bei mir fast immer auf der Strecke! – oder Essen zu kochen. Sofern irgendwie möglich. Natürlich alles in der Zeit, in der das Kind schläft. Blöd nur, wenn es das nicht mehr tut.
Da muss ich mal ein Loblied auf meinen Mann singen. Er freut sich, wenn etwas zu Essen da ist, aber wenn es nicht so ist, wird halt improvisiert oder bestellt. Hut ab an die Frauen der 50er/60er Jahre, von denen erwartet wurde, perfekt gestylt zu sein und als Ehefrau alles „perfekt“ im Griff zu haben.
Tauschen möchte ich da nicht.
Und dann ist da ja noch die „RICHTIGE“ Arbeit vieler Frauen. Nicht die Hausarbeit, die Arbeit mit dem Kind, sondern die Tätigkeit, die manche von euch auch noch zusätzlich ausüben, um die Brötchen zu verdienen. Moneten, Geld, Zaster. Einkommen.
Einige von euch haben es mir geschrieben. Die Kinder werden mit über einem Jahr nachts noch 5-8x wach und ihr müsst früh aufstehen um zur Arbeit zu gehen. RESPEKT!
Vielleicht klingt das jetzt alles nach Jammerlappen oder eigene Lobhudelei. Ja, ich jammere meinen ruhigen Nächten und meinen 8 Stunden Schlaf hinterher. Sie fehlen mir. Dennoch würde ich um nichts in der Welt in mein Leben VOR dem Baby zurückwollen. Und ja, eine Portion Lobhudelei darf es auch mal sein.
Manchmal tut Frau die Dinge einfach, weil sie erledigt werden müssen. Manchmal wird mir aber auch auch bewusst, dass es nicht immer so leicht ist, wie es vielleicht aussieht.
Und deshalb:
Mein größter Respekt geht an euch Frauen, Alleinerziehende oder/und Mehrfach-Mamis. Wirklich, Hut ab! Selbstverständlich gilt das auch für Hausmänner oder allein erziehende Väter. Aber HIER und HEUTE geht es um die Frauen. Um die Mütter.
Egal ob ihr „nur“ ein Kind habt oder Mehrere. Und wenn es heißt „ein Kind ist kein Kind„, auch ein Kind ist für eine Neu-Mami eine Herausforderung.
IHR SEID ALLE SUPERFRAUEN!
Ja, es ist selbstverständlich was wir tun. Es ist unser „Job“, den wir für unsere größten Schätze gerne und kompromisslos übernehmen. Wir werden alles für sie tun und ein Kinderlachen lässt uns alles vergessen.
Und trotzdem möchte ich euch sagen, ich weiß zu schätzen was ihr leistet und deshalb seid ihr
Superfrauen!