5 Gründe für den Reboarder Cybex Sirona M2 i-Size
Was ist ein Reboarder?
Manche von euch haben es schon hinter sich, andere noch vor sich. Für diejenigen, die ihre Babys noch in der Babyschale transportieren, bietet dieser Bericht hoffentlich einen Mehrwert, denn es geht doch nichts über die Sicherheit unserer Kinder.
Es geht hier also um einen Kindersitz, der vom Baby bis zum Kleinkind-Alter genutzt werden kann. Ein Kindersitz der rückwärts gerichtet ist, also entgegen der Fahrrichtung. Ein sogenannter Reboarder. Bei uns ist er hinter dem Fahrersitz befestigt und das Kind guckt quasi durch das Heckfenster. Damit man als Fahrer sein Kind überhaupt noch sehen kann, gibt es übrigens extra Spiegel, die an der hinteren Kopfstütze befestigt werden und so entsteht Blickkontakt. Schaut der Fahrer in den Rückspiegel, von da in den Spiegel auf dem Rücksitz, kann man sein Baby bzw. Kind sehen und mit ihm agieren.
Aber wie findet man nun den richtigen Kindersitz bzw. Reboarder, unter all den Möglichkeiten?
Meine Erfahrungen
Unser Sohn ist für sein Alter ziemlich groß. Mit genau 6 Monaten hatte er bereits stattliche 73 cm und 9,4 kg.
Die Schlepperei der Babyschale fällt mir von Woche zu Woche schwerer. Dazu kommt, wir haben jetzt fast Winter 2016 und es wird immer kälter, ergo muss das Baby dicker angezogen werden. Eine dickere Jacke macht es dem Baby aber nicht gerade bequemer in so einer kleinen, schmalen Babyschale und sollte eh bei Autofahrten nach Möglichkeit, ausgezogen werden! Fast 10 kg Küstenkind möchten sich ja ausbreiten können.
Wir sind also in einen Fachmarkt für Baby- und Kinderartikel gefahren und haben uns einfach mal erkundet, wie die nächste Stufe der Autositze so aussieht, was sie kosten, worauf es ankommt und worauf man achten sollte.
Und da geht sie los, die Qual der Wahl.
Man steht vor einem Regal von Sitzen, einer sieht aus wie der Andere. Als Frau ging ich gezielt auf einen zu und sagte „der ist schick“. Ähnlich wie beim Auto oder Fernseher kaufen – Hauptsache, der Fernseher passt zum Mobiliar. Männer kennen diese Aussagen vielleicht. 😉
Hier zählt aber natürlich nicht „schick“, sondern vor allem die Praxis, Alltagstauglichkeit und das Wichtigste, die
SICHERHEIT meines Babys!
Wir hatten eine wirklich tolle und engagierte Verkäuferin. Die Theorie lautet kurz und knapp:
Solange wie möglich, rückwärts gerichtet fahren!
Warum?
Der Kopf eines Babys oder Kleinkindes ist proportional zum Körper, sehr groß. Die Muskulatur und Sehnen sind noch nicht voll entwickelt bzw. halten starken Kräften noch nicht stand.
Bei einem Frontalaufprall schlägt der Kopf vor und zurück, dadurch kann die Wirbelsäule stark überdehnt werden und schwere Verletzungen hervorrufen.
Ein Reboarder wiederrum bietet bei einem Frontalaufprall, laut ADAC Tests, den besten Schutz! Hier wird der Kopf des Kindes, bei einem Frontalaufprall, in den Sitz gepresst. So wird die erste Wucht vom Sitz abgefangen.
Natürlich hat ein Reboarder auch Nachteile. Man kann den Beifahrersitz nicht mehr so weit nach hinten schieben, wie bei einem frontal gerichteten Kindersitz. Allerdings sind Stöße von Kinderfüßen im Rücken ja auch nicht unbedingt angenehmer.
Wie viel Platz dem Beifahrer bleibt, hängt natürlich auch von der Größe eures Autos ab. Aber ich behaupte, jede Mutter oder jeder Vater nimmt es lieber in Kauf, weniger Platz für sich zu haben, aber dafür das Kind in bester Sicherheit zu wissen!
Wir fahren einen Ford Mondeo Kombi und der Beifahrer hat trotz Kindersitz hinter sich, noch jede Menge Beinfreiheit.
Reboarder sind deutlich teurer als in Fahrtrichtung gerichtete Kindersitze. Warum das aber für uns eine Ausgabe ist, die wir in Kauf nehmen, möchte ich euch jetzt erzählen.
Wir haben uns entschieden für den:
CYBEX Sirona M2 i-Size
Ihr könnt diesen Reboarder bereits von Geburt an nutzen, da auch eine Sitzverkleinerung enthalten.
Wie oben erwähnt, ist unser Sohn bereits sehr groß. Daher hat uns sehr gut gefallen, dass der Sitz für Kinder bis 105 cm geeignet ist!
Viele Reboarder sind nur für eine Größe bis 98 cm gemacht. Bei einem Kind können 7 cm im Wachstum aber durchaus einige Monate die Nutzungsdauer verlängern. Bei dem recht üppigen Preis ist das ein schöner Bonus gewesen. Die 105 cm werden mit ca. 4 Jahren ausgeschrieben. Wir wären schon glücklich, wenn unser Sohn mit 3 Jahren noch rein passt….
I-Size ist eine europaweite Verordnung für Kindersitze, in der vorgeschrieben wird, dass Kinder bis zu 15 Monaten rückwärts gerichtet mit auf einem Isofix befestigen Kindersitz transportiert werden sollen.
Unsere 5 Gründe für den Cybex Sirona M2
- Der Sirona M2 i-Size KANN alternativ ab 16 Monaten oder 76 cm auch vorwärtsgerichtet werden! Da unser Sohn diese Größe bereits mit 7,5 Monaten erreicht hat, kommt eine Vorwärts-Ausrichtung aus den oben genannten, möglichen Unfallschäden, für uns trotzdem nicht infrage.
- Der Sitz enthält eine höhenverstellbare Kopfstütze sowie eine Sitz-/Liegestellung, die mit einer Hand zu bedienen ist. Je nach Vorliebe des Kindes, lässt sich der Sitz also etwas gerader oder liegender einstellen.
- Was uns endgültig überzeugt hat, war der integrierte Seitenaufprallschutz! Eine Klappe wird zur Tür hin ausgeklappt und reduziert in Kombination mit dem Kopfschutz im Sitz, die entstehenden Kräfte im Falle eines Seitenaufpralles.
Die nette Verkäuferin erklärte uns, dass Kindersitze bisher immer nur bei einem Frontalaufprall getestet wurden. Neu ist nun der Test nach i-Size, auch bei einem seitlichen Aufprall.
- Die Kopfstütze und Gurtführung kann 12 Fach verstellt werden. Sie wächst also mit dem Kind mit.
- Der Sitz wurde Testsieger bei Stiftung Warentest in der Ausgabe 11/2016 und erhielt auch in anderen Tests ein „gut“ bis „sehr empfehlenswert“.
Das stimmt mit dem überein, was uns die nette Verkäuferin mitteilte.
Für den Sommer könnt ihr übrigens einen Sommerbezug nachkaufen. So wird der eigentliche Sitz nicht so durchgeschwitzt.
Der Sitz wiegt 14 kg und der Sitzbezug kann bei 30 Grad gewaschen werden. Vor dem ersten Gebrauch sollte das auch gemacht werden! Den Waschgang Im Modus „Handwäsche“ hat der Bezug ohne Probleme überstanden. Den Sitz gibt es in verschiedenen Farben.
Einziges Manko: der Vorgänger ließ sich im Auto drehen, sodass das Einlegen des Babys/Kindes zur Tür hin einfacher war. Aber ich denke mir, es wird seinen Grund gehabt haben, dass man diese Möglichkeit gestrichen hat.
Der Reboarder von Cybex Sirona M2 i-Size kostet je nach Anbieter zwischen 360,- Euro und 410,- Euro. Ein Vergleich lohnt sich also! Hier könnt ihr euch noch die Details zum Sirona bei Amazon anschauen. (Affiliate-Link)
Nachtrag Januar 2020. Als unser Sohn gute 2 Jahre alt geworden ist, haben wir den Sitz in Fahrtrichtung gedreht. Er wollte mehr und mehr nach vorne schauen und mit uns sprechen. Insgesamt haben wir den Reboarder von Cybex Sirona M2 für komplette 3 Jahre genutzt! Bis unser Sohn gute 3,5 Jahre alt und von der Größe langsam zu groß für ihn wurde.
Nun ging im Sommer 2019 noch unser großer Wunsch in Erfüllung und wir erwarten im April 2020 ein weiteres Baby. Der Reboarder wird also erneut für eine zweite Runde zum Einsatz kommen und ich bin gespannt, ob es wieder 3,5 Jahre werden. Dann hat sich der Kauf wirklich gelohnt!
8 Comments
Jenny
Bin gerade über deinen schönen Bericht gestolpert.
Ich liebäugel mit dem Römer dualfix. Hattest du dir den auch angeschaut? Wenn ja, was hat für dich dagegen gesprochen?
Liebe Grüße
Jasmin
Liebe Mamaleben, vielen Dank für den tollen Bericht! Ich setze mich gerade mit dem Thema auseinander und wir werden uns wohl denCybex Sirona Q i-size holen, der ist wieder drehbar. Eine Frage an dich: wir müssten den Sitzt immer mal zwischen 2 Autos hin- und her tauschen… ärgert man sich einen Wolf weil das Quälkram ist oder ist der Sitz schnell ein- und ausgebaut? Danke und Liebe Grüße aus Hamburg 🙂
Mamaleben
Hallo Jasmin, vielen Dank für deine nette Nachricht! Ich denke, mit dem Q i-size habt ihr eine gute Wahl getroffen. Leider kann ich dir nicht sagen, wie schnell man den in einen anderen Wagen montieren kann, da ich mich davor immer gedrückt hatte. Da wir bald einen neuen Wagen bekommen, wird es dann zum ersten Mal der Fall sein, dann könnte ich mehr dazu sagen. Ich würde aber behaupten, ihn mehrmals die Woche wechseln zu müssen, wird eher nervig, da er ja nicht gerade klein ist. Aber für ab und zu ist das sicher machbar. Liebe Grüße in die Nachbarschaft, schön das du hier dabei bist 🙂
Liz
Hallo Mamaleben!
Danke für deinen Artikel zum Reboarder. Es hat mir sehr geholfen, mir zu diesem Thema eine Meinung zu bilden. Nachdem unser Kind aus der Babyschale rausgewachsen ist, haben wir uns nun gestern auf den Weg gemacht und nach langer Recherche einen gekauft.
Der Cybex sirona M2 hätte mir auch gefallen, aber ich fang die möglichkeit der drehbaren Einstiegshilfe sehr interessant, was der M2 nicht kann. Dafür gibt es nun scheinbar den Sirona Q. Der kostet etwa 499,- (+/-) und kann mit sitzendem Kind zur Autotür gedreht werden – aber nur bis zur Autotür. Man kann den Sitz auch vorwärts nutzen, dazu muss dieser allerdings umgerüstet werden (was aber in ein paar Minuten erledigt ist). Das soll verhindern, dass man den Sitz vorwärst auch mit dem 5 Punktgurt fährt. Vorwärts wird beim Sirona Q nämlich ein Fangkörper genutzt.
Vielleicht hilft die Info der ein oder anderen Familie bei einer Entscheidung.
Danke und Grüße
Mamaleben
Liebe Liz,
ICH danke DIR! Das sind ja ganz tolle Infos die du uns hier hinterlassen hast. Eine drehbare Einstiegshilfe kannte ich bisher noch nicht und käme mir heute, mit einem 15 kg Kind, äußerst gelegen! Vielen Dank für den Hinweis und deine Zeit, um diesen tollen Text zu verfassen!
Nadine
Hallo und schön, dass ihr euch für einen Reboarder entschieden habt. Allerdings sollte das Kind nie mit einer dicken Jacke im Kindersitz sitzen! Dadurch kann es nie richtig angeschnallt werden und im Falle eines Unfalls wird das sehr gefährlich.
Außerdem stimmt deine Aussage mit den 98cm nicht. Sämtliche Reboarder, die nach i-size zugelassen sind, gehen bis 105cm. Und dadurch, dass euer Sohn schon jetzt ziemlich groß ist, hätte es für euch einige sinnvollere Modelle gegeben, die zB bis 25kg zugelassen sind.
Mamaleben
Hallo Nadine, vielen Dank für deinen Hinweis mit der Jacke. Die 98 cm bezogen sich auf manche Reboarder, nicht auf i-Size! Wenn ich richtig informiert bin, ist ja nicht jeder Reboarder nach i-Size geprüft? Das war auch der Grund, warum wir einen nach i-Size genommen haben, damit wir ihn möglichst lange, eben bis 105 cm, nutzen können. Zu einer eingrenzenden Gewichtsangabe bezüglich des Sitzes habe ich bisher nirgendwo eine Information gefunden. Mit 1 Jahr und 9 Monaten haben wir den Sitz nun nach vorne gedreht ausgerichtet, da der „Kleine“ rückwärts leider keinen Platz mehr für seine Beine hatte.
martina
Hallo, ich kann dir versichern, dass das Beine kein Platz nur optisch ist. Den Cybex (allerdings ohne isize sondern nach 44-04, also bis 18kg zugelassen) hatten wir bis zum 3. Geburtstag und dann gewechselt. Meine Tochter ist nun 5 Jahre alt, 110cm gross und wiegt 19 kg. Sie sitzt in einem Reboarder bis 25kg, der geht nicht nach Grösse – axkid minikid. Und ihre Beine sind meistens im Schneidersitz oder so. Stört sie gar nicht.