von fast Fashion und slow Fashion – 5 Tipps zur Umsetzung
Worin besteht der Unterschied zwischen fast Fashion und slow Fashion und was ist damit gemeint?
Anglizismus begegnet uns überall, so auch hier. Übersetzt bedeutet fast Fashion und slow Fashion nichts anderes als „schnelle Mode“ und „langsame Mode“. Es gibt auch den Begriff „Fair Fashion = faire Mode“.
Bedeutung „fast Fashion und slow Fashion“
Unter fast Fashion verstehen wir Kleidung, die Massehaft produziert, ebenso oft gekauft und schnell wieder weggeworfen wird. Ökologisch eine sechs. Begriffe wie faire Arbeitsbedingungen und Tierwohl gibt es hier nicht! Stattdessen durchaus noch Kinderarbeit und Zwangsarbeit.
Jeder von uns kann sich hier an die eigene Nase fassen, denn wir alle haben schon bei großen und in der Regel, relativ günstigen Modeketten eingekauft. Wir freuen uns über vermeintliche Schnäppchen, ein T-Shirt für 4,99 Euro oder weniger und wenn es nicht mehr gefällt, kommt es weg.
Mit slow Fashion ist Kleidung gemeint, die unter der Berücksichtigung nachhaltiger, ökologischer Aspekte und umweltschonender Ressourcen hergestellt wird. Je nachdem, welche Siegel dem Kleidungsstück zu Grunde liegen, unterliegt der gesamte Herstellungsprozess inklusive der Lieferkette, etlichen Auflagen. Dies gilt zum Beispiel für das GOTS-Siegel.
Meine Einstellung zur Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahren verändert und tut es immer mehr. Genauso wie es Jahre gedauert hat, dass ich vom Pescetarier zur überwiegend veganen Ernährung umgestiegen bin.
Die Altkleidercontainer – nachhaltig?
Eine Umstellung im Denken, welches auch wirklich eine Umstellung im Handeln nach sich zieht, sollte zwar umgehend erfolgen, aber nicht von Null auf Hundert. Das Gleiche gilt für fast Fashion und slow Fashion.
Wichtig ist, nicht die Augen zu verschließen, nach dem Motto: „Das geht mich alles nichts an“, sondern sich mit dem Thema auseinander zu setzen.
Welche Konsequenzen fast Fashion für die gesamte (Um)Welt hat, ist den wenigsten bekannt. Kürzlich habe ich eine Dokumentation über die Kleiderspenden-Boxen gesehen.
Es ist kein Geheimnis, dass die Kleidung, die wir in diese Altkleiderboxen werfen, nicht gespendet, sondern weiterverkauft wird. Was in erster Linie gar nicht schlecht ist.
Sie wird in einem riesigen Sortierzentrum nach verschiedenen Kriterien sortiert und die besten Stücke, für den Weiterverkauf ins Ausland vorbereitet. So gehen zum Beispiel keine Tanktops in muslimische Länder und weniger warme Kleidung nach Afrika. Fakt ist, spezielle Länder im Ausland werden mit unserer Kleidung geflutet. Vieles besteht aus Polyester und viel Kleidung ist tatsächlich voll mit Chemie. Früher oder später landet das alles in unserer Umwelt.
In unser aller Umwelt, denn wir leben alle auf derselben Welt!
Interessante Lektüre zu dem Thema (fehlende) Nachhaltigkeit in der Modeindustrie, findet ihr hier auf den Seiten von Greenpeace.
Übrigens wird ein Teil der Kleidung aus den Altkleidercontainern, die nicht mehr zu gebrauchen ist, zu Putzlappen zerstückelt oder in Malerflies eingearbeitet. Daher kommen die bunten Flecken im Flies.
Wie kann ich von fast Fashion auf slow Fashion umstellen?
- Die Mode-Industrie bringt pro Saison eine neue Kollektion auf den Markt. Das sind Unmengen von Kleidungsstücken, die unnötig produziert werden. Niemals wird alles abverkauft. Mit Ressourcen, die zu Lasten der Umwelt gehen. Ähnlich wie im Supermarkt, besteht ein wahres Überangebot. Überlegt euch, welche Kleidungsstücke ihr wirklich benötigt, macht euch eine Liste. Muss es das Fünfzehnte Shirt sein, weil es gerade günstig ist? Oder seid ihr es gewohnt, euch von Prozenten locken zu lassen und „mal schnell“ im Vorbeigehen etwas zu kaufen?
- Handmade-Shops unterstützen. Gerade im Bereich der Kinderkleidung hat handmade einen großen Stellenwert und wir wissen die Arbeit, die dahintersteckt, zu schätzen. Natürlich hat alles was nicht von der Stange kommt, einen höheren Preis. Ich verstehe vollkommen, dass nicht jede/r in der Lage ist, sich das leisten zu können. Da kommen wir zu Punkt 3.
- Second Hand kaufen! Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache, aber auch hier gibt es Unterschiede. Vor Corona konnten wir über Flohmärkte schlendern und Gespräche mit den Verkäufern führen. Jetzt gibt es verschiedene Apps. Die Bekannteste ist wohl „Vinted“. Früher war die App unterteilt in Kinderkleidung und Damen. Jetzt ist alles zusammengeführt worden, inklusive Herrenkleidung. Dort könnt ihr auch auswählen, ob ihr nur NEUE Sachen angezeigt bekommt.
Qualität statt Quantität
- Achtet auf die Materialien, die sich im Kleidungsstück befinden. Weg von Polyester und Synthetik, zurück zu natürlichen Materialien wie Wolle oder Baumwolle. Ich schaue jetzt bei jedem Kauf vorher genau nach, aus welchem Material das Stück besteht. Anstatt „mal eben“ etwas zu kaufen, überlege ich, was ich mir kaufen möchte. Schon lange liebäugle ich mit zwei bis drei bestimmten Anschaffungen. Sie sprengen mein Budget zurzeit, also muss es warten. Da ich weiß, dass die Qualität dieses Stückes einmalig ist, möchte ich kein „Vergleichsprodukt“ kaufen.
- Kleidung mieten, statt kaufen! Ja, das geht. Auch hier habt ihr die Möglichkeit, zwischen „neu“, „sehr gut“ oder „gut“ zu unterteilen und je nach Budget, in der entsprechenden Kategorie zu mieten. Baby- und Kinderkleidung könnt ihr zum Beispiel bei Baumwollbaby mieten.
- Kleidung reparieren statt sie wegzuwerfen. Sticken und hübsch Stopfen können heute leider nur noch die Wenigstens, aber einen Patch auf Löcher in Kinderkleidung kleben, schaffen wir alle
Jeder Schritt ist wichtig
Jeder schreit beim Thema Klimawandel, Umweltschutz, CO2 Ausstoß. Nachhaltigkeit im Alltag liegt nicht nur im Trend, sie sollte der Trend sein.
Jede/r Einzelne ist in der Lage, etwas zu verändern. Wenn jede/r von uns etwas in die richtige Richtung umsetzt, können wir gemeinsam viel bewirken.
Ihr wisst nun Bescheid über fast Fashion und slow Fashion. Weg von der Kleiderflut, hin zu mehr Wertschätzung. Wertschätzung für jedes einzelne Kleidungsstück und für die Arbeit, die hinter slow Fashion steckt.
In meiner Kategorie „Öko Kinder“, stelle ich euch nachhaltige oder Bio Kindermode, alternatives Spielzeug und ähnliche Dinge vor.
Unter dem #fashionrevolutionweek und #imadeyourclothes findet ihr weitere Infos zum Thema.